Hauptschauplatz in »Die Druidin« ist Alte-Stadt, ein fiktiver Name für die gut erforschte Keltenstadt bei Manching in Bayern. Wesentliche Teile der Handlung des Romans beruhen auf der Geschichte dieses Oppidums mit seiner gewaltigen Stadtmauer, seinen Heiligtümern, mediterranen Importgütern, Waffen und rätselhaften Bestattungen.
Keltischer Adel in Manching
Alte-Stadt/Manching war der Mittelpunkt des Stammes der Vindeliker und Zentrum des Handels entlang der Donau. (Die Donau hatte damals einen leicht anderen Verlauf als heute). Manchings Herrscherschicht stellte die mächtigsten Männer und Frauen der vindelikischen Welt. Dieser reiche Adel frönte allem, was der Handel mit dem mediterranen Raum an Köstlichkeiten, Kostbarkeiten und neuen Ideen bot.
Aus den Ausgrabungen von Manching kennen wir ein Handwerkerviertel mit Bronze- und Eisenverarbeitung, Münzprägung und Töpferei. Selbst Recycling in Form von Altmetallverwertung wurde praktiziert. Vollständig bebaut war das Oppidum jedoch nicht. Große Areale innerhalb der Stadtmauer blieben landwirtschaftlich geprägt.
Das Ende des Oppidums von Manching
»Die Druidin« spielt am Ende des zweiten Jahrhunderts vor Christus. Eine gigantische, sieben Kilometer lange Stadtmauer schützte Manching zu dieser Zeit. Die Reste dieses Walls sind noch heute im Gelände sichtbar. Später, um ca. 80 vor Christus brannte das Osttor und wurde nicht mehr repariert. Der Anfang vom Ende von Alte-Stadt?
Ob Angriff, Krankheiten, Stammeswanderungen, Zusammenbruch des Wirtschaftssystems, Sicherheitsprobleme, Verarmung – das Schicksal des keltischen Manchings bleibt ungewiss. Die Geheimnisse seiner Einwohner, die keine schriftlichen Zeugnisse hinterließen, sind mit ihnen untergegangen.
Wer mehr über Alte-Stadt erfahren mag, dem lege ich einen Besuch im Kelten Römer Museum Manching ans Herz. Dort kann man sich anhand von Rekonstruktionen und Originalfundstücken anschauen, was »Die Druidin« in Worten beschreibt.