»Das Erbe der Rauhnacht« ist auch ein Roman über die Wilde Jagd.
Die Mythologie der Wilden Jagd (auch bekannt als das Wütende Heer) ist in Europa weit verbreitet. In den Rauhnächten zieht die Wilde Jagd umher, eine heidnische Horde, die manchmal als Wotans/Odins Heer oder dessen Jagdgesellschaft beschrieben wird und manchmal als ein Totenheer aus Seelen, die vorzeitig gestorben sind. Entweder führt der auf einem Pferd reitende Gott Odin/Wotan die Horde an oder die Göttin Perchta auf einem Wagen.
Der Geisterzug zieht mit fürchterlichem Gerassel, Schreien, Heulen, Jammern und Stöhnen durch die Lüfte. Hunde begleiten den Zug.
Die Menschen müssen sich vor der Wilden Jagd verstecken. Jene, die ihre Augen nicht abwandten, als die Wilde Jagd vorüberzog, wurden mitgeschleppt, getötet oder geblendet.
All dies habe ich in meinem Roman »Das Erbe der Rauhnacht« aufgegriffen.
Die Wilde Jagd: Eine Jugendgang im Zeitalter der Reformation
In »Das Erbe der Rauhnacht« handelt es sich bei der Wilden Jagd um eine Jugendgang im Zeitalter der Reformation. Ihre Mitglieder – Krampus, Perchta, Prügel, Kinderfresser, Rupp – hetzen durch Dörfer und Städte. Sie machen den Leuten Angst, haben Spaß und lassen die Sau raus. Bis alles eskaliert …
Ein Überbleibsel dieser Schrecken verbreitenden Horden finden wir in den Krampusläufen im alpenländischen Raum. Auch heute noch sind die Krampusläufe dafür berüchtigt, dass sie eskalieren und in Schlägereien enden.