„Wofür steht ‚Team’?“
— „Toll, ein anderer macht’s.“
Irgendwann in meiner Schulzeit kursierte dieser Witz und jeder erzählte ihn nach. Witze sind aufgebaut wie Geschichten in dem Sinne, dass etwas Unvorhergesehenes eintritt. In einer Story ist das der Wendepunkt, in einem Witz macht es die Pointe. Witze ähneln Geschichten noch in einem anderen Aspekt: Es muss genug Wahrheit in ihnen liegen, damit sie funktionieren. Allerdings müssen Witze die Wahrheit nur streifen.
In „Toll, ein anderer macht’s“ liegt genug Wahrheit, damit er uns triggert. Ja, es gibt solche Teams, und die meisten von uns haben es erlebt, wenn einer in der Gruppe nur an sich dachte und entsprechend handelte. Aber wir haben auch bessere Erfahrungen gemacht, sei es im Sportteam, in der Familie oder in unserem Job. Im Grunde wissen wir: Wenn wir zusammenhalten, sind wir am stärksten. Außerdem macht es mehr Spaß, mit anderen zu schaffen als allein.
Merkmale erfolgreicher Teams
Erfolgreiche Teams in Unternehmen und Projekten zeichnen sich durch ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Teilnahme aus. Vertrauen, Identifikation mit dem Team, Freude und Zuversicht führen zu mehr Kooperation, Loyalität und Engagement. Die Teamidentität wird stark empfunden. Emotionale Gruppenkompetenz wird groß geschrieben.
Erfolgreiche Teams: Gruppen achtsamer Individuen mit hoher Identifikation
Grundlage dieser emotionalen Intelligenz ist Achtsamkeit gegenüber Gefühlen – der eigenen, wie auch das Bewusstsein für und der achtsame Umgang mit den Emotionen anderer Teammitglieder. Das bedeutet nicht, dass Frust, Ärger, Grenzüberschreitungen nicht aufkommen, aber dass die Gruppe Mechanismen einer effektiven Kommunikation an der Hand hat, um Missklänge anzusprechen, ihnen auf den Grund zu gehen und Lösungen zu finden.
Die Teammitglieder kennen außerdem ihre individuellen Fähigkeiten und Persönlichkeiten. Sie sind sich der Individualität der anderen bewusst und wissen gleichzeitig, was sie verbindet. Wichtig dabei ist: Dieses Verbindende hält sie auf emotionaler Ebene zusammen, nicht nur auf kognitiver. Je stärker die verbindenden Elemente, desto eher hält der Zusammenhalt Stress und Krisen stand.
Solche Gruppen setzen Teamidentität und Teamzusammenhalt in den Mittelpunkt und damit Verbindendes vor Trennendes. Vertrauen und Kooperation führen zu kreativen und effektiveren Wegen der Zusammenarbeit und lassen Information freier fließen.
Wege zu mehr Teamidentität
Wie können Sie es nun unterstützen, dass sich Teammitglieder miteinander und dem Team identifizieren?
- Zuerst steht das Kennenlernen der Mitglieder und das Ausmachen gemeinsamer Werte und Ziele. Gehen Sie dabei den Weg über erfahrene Geschichten. Gerade Werte müssen gelebt und durch Taten definiert sein, nicht ausgedacht oder gewünscht. Nur dann bestehen sie den Test der Zeit und des Miteinanders.
- Nutzen Sie Kommunikationsmethoden, die emotionale Intelligenz, Empathie und Perspektivenwechsel unterstützen und Negatives aufzulösen vermögen, anstatt es auszublenden.
- Das Team muss gemeinsame Erfahrungen machen. Setzen Sie aber hierzu nicht eine Weihnachtsfeier im Lokal an. Gehen Sie zum Teambuilding raus mit Ihren Leuten, entziehen Sie sie dem Alltag und geben Sie Ihnen Raum, sich aufeinander einzulassen. Lassen Sie sie etwas Neues erleben, etwas Besonderes, aufdass sie noch Jahre später sagen werden: „Weißt du noch als …?“
- Das Team soll seine Erfolge richtig feiern. Gemeinsam. Ein Happy End will zelebriert werden.