Zwölf Jahre nach ihrer Erstauflage ist »Die Druidin« nun als eBook im Dotbooks Verlag erhältlich, und das auch noch im neuen Gewand!
Gleichzeitig erscheint auch ihre Fortsetzung ebenfalls mit neuem Cover und – Achtung! – mit neuem Titel: »Der Fluch der Druidin« wurde umbenannt in »Die Tochter der Druidin«.
Das werde ich zum Anlass nehmen, um auf meinem Blog in den nächsten Wochen immer mal wieder etwas zum Hintergrund der beiden Romane zu posten. Den Beginn mache ich heute mit der Entstehungsgeschichte der Romane.
Von Scherben zum Roman: Wie entstand »Die Druidin«?
Ich habe Ur- und Frühgeschichte studiert und meine Magisterarbeit über eine kleine keltische Siedlung in der Nähe des Altmühltals geschrieben. Klassische Abschlussarbeiten in der Ur- und Frühgeschichte sind Materialaufnahmen, d.h. ein argloser Student bekommt die Funde in Obstkisten auf den Tisch geknallt und dann muss er diese aufnehmen, beschreiben, chronologisch auswerten, etc. In meinem Fall handelte es sich um kistenweise Scherben keltischer Graphittonkeramik. Der Text, der am Ende der Magisterarbeit herauskam, liest sich eher trocken.
Ich dachte mir: Da muss es doch noch etwas Interessanteres geben, was man schreiben kann …
Faszination Kelten
An den Kelten hat mich stets das Geheimnisvolle fasziniert. Dieses mystische Volk vereinte Naturreligion, Kriegerisches und eine Zivilisation auf dem Weg zur Hochkultur. Dazu kommt die Nachbarschaft zu zwei weiteren großen Völkern der Antike: den Germanen im Norden sowie den Römern — das ultimative Setting für große Geschichten.
Der Weg von der Wissenschaftlerin zu Romanautorin führte dazu, dass ich zwischenzeitlich befürchtete, meine Professoren oder andere Keltenexperten würden alles, was ich schreibe, doof finden. Aber das Gegenteil war der Fall. Gerade aus der archäologischen Zunft bekam ich damals viel Beifall gespendet und Freude darüber, dass ihr Fach sich einer breiten Leserschicht öffnet und dabei archäologische Erkenntnisse fundiert in eine fiktive Geschichte einbaut.
Wann die Fantasie übernimmt
Als Archäologe findet man zum Beispiel Gräber, Skelette und Grabbeigaben und versucht, daraus so viel wie möglich über das Leben der damaligen Menschen zu erfahren. Doch niemals können wir ein Leben so rekonstruieren, wie es ein Roman oder Film verlangt, mit all seinen Facetten und Augenblicken von Freud und Leid.
Ein Archäologe findet beispielsweise fünf Männerskelette Arm in Arm in einem Grab. Aus ihrer Leibesgröße und den Grabbeigaben mag er schließen, dass es sich um wohlhabende Krieger gehandelt haben muss, womöglich Brüder. Aber dies ist nur der Anfang einer Geschichte. Nur zu schnell kommt der Moment, wo die Wissenschaft an ihre Grenzen stößt und nur noch die Fantasie die Geschichte dieser Männer erzählen kann.
»Die Tochter der Druidin«: Eine ungeplante Fortsetzung
Ich hatte nie geplant, eine Fortsetzung von »Die Druidin« zu schreiben. Aber als ich doch begann, darüber nachzudenken, entdeckte ich, wie viele Fäden im ersten Roman angelegt waren, die danach schrien, weitergesponnen zu werden: allen voran die Geschichte von Atharics Sohn, der sich Boiorix und den Kimbern anschließt.
Schon beim Entwerfen des Plots wurde mir klar, dass bei dieser Geschichte die Germanen stärker in den Fokus rücken würden als die Kelten wie im ersten Band. Was sich beim Schreiben von »Die Tochter der Druidin« jedoch erst allmählich entwickelte, war die Figur von Markus, welche für die römische Seite der Geschichte steht und etliche meiner Lieblingsszenen lieferte.