»Die Druidin« und »Die Tochter der Druidin« spielen vor dem Hintergrund der beginnenden Völkerwanderungszeit um 100 vor Christus. Der Zug der Kimbern und Teutonen mischte damals die keltische und römische Welt gehörig auf. Im Folgenden ein Überblick über die historischen Ereignisse der damaligen Zeit und der etwa zwanzig Jahre, die die beiden Romane zusammen überspannen.
Landnot der Kimbern
Gegen Ende des 2. Jahrhunderts vor Christus herrschen auf germanischem Boden Überbevölkerung, Naturkatastrophen und Landnot. Im Roman steht Atharics kleiner Stamm, das von mir erdachte Rabenvolk, stellvertretend für die Not und Landsuche germanischer Stämme. Der weitaus größere und historisch verbürgte Stamm der Kimbern verlässt seine angestammten Gebiete im Norden um 120 vor Christus und zieht nach Süden.
Kimbern treffen auf Kelten
Die Boier (ein keltischer Stamm im heutigen Böhmen) wehren die Flut aus dem Norden ab. In der ersten Hälfte von »Die Druidin« liefert dieses Ereignis den Grund, weshalb Dagos Vater seinen geplanten Angriff auf Alte-Stadt absagt, um sich den Kimbern entgegenzustellen.
In den folgenden Jahren ziehen die Kimbern bis in den südosteuropäischen Raum. Immer wieder bitten sie um Land, doch immer wieder wird es ihnen verwehrt.
Im Jahre 113 v. Chr. besiegen die Kimbern in der Schlacht bei Noreia römische Truppen. In der zweiten Hälfte von »Die Druidin« liefert diese Schlacht den historischen Hintergrund für das Drama, in dem Atharics Krieger aufgerieben werden.
Plünderungen begleiten den Zug danach auf seinem Weg nach Süddeutschland und in das Einflussgebiet der Vindeliker, was zu den dramatischen Ereignissen am Ende von »Die Druidin« führt.
Eine ganze Generation lang auf Wanderschaft
Von Süddeutschland und der Schweiz wandern die Kimbern als Söldner nach Gallien und bis zur Iberischen Halbinsel. Sie geraten in den Einflussbereich der Römer. Weitere Kämpfe folgen. Schließlich ziehen die Kimbern mit ihrem Anführer Boiorix über den Brenner bis in die Poebene. Mit diesem Angriff auf Italien setzt »Die Tochter der Druidin« die Geschichte um Talia und ihre Familie fort. Der zweite Roman meiner Reihe erlebt damit seinen Showdown in der historischen Entscheidungsschlacht der Kimbern gegen die Römer bei Vercellae.
Der Kessel von Gundestrup
Der Silberkessel mit Darstellungen keltischer Mythologie, den Boiorix im Prolog von »Die Tochter der Druidin« entweiht, hat als Vorbild einen der bedeutendsten archäologischen Funde Mitteleuropas: den Kessel von Gundestrup. Dieser Kessel wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus einem dänischen Moor geborgen. Wann genau er niedergelegt oder gefertigt wurde, ist ungewiss, aber es ist möglich, dass er infolge der Kimbernzüge aus Südosteuropa nach Dänemark kam.