Sense & Sensibility oder Die nächste große Story-Idee

Momentan verbringe ich Tage damit, aus dem Fenster hinaus in den Regen zu starren und dabei angestrengt auszusehen. Die Suche nach einer Story-Idee, die groß genug ist, um einen Roman zu tragen. Die ultimative Herausforderung für jeden Schriftsteller. Und für die meisten von uns so wahnsinnig schwer.

Worüber schreiben? Auf der Suche nach der nächsten Story-Idee

Momentan verbringe ich Tage damit, aus dem Fenster hinaus in den Regen zu starren und dabei angestrengt auszusehen. Die Suche nach einer Story-Idee, die groß genug ist, um einen Roman zu tragen. Die ultimative Herausforderung für jeden Schriftsteller. Und für die meisten von uns so wahnsinnig schwer.

Am Anfang steht eine Idee. Oder ein Bild. Vielleicht auch ein Thema.

Bei Ins Eis begann ich meine Suche mit der Entscheidung für ein Genre – in dem Fall das Spannungsgenre – gewürzt mit der Leidenschaft fürs Hundeschlittenfahren und der Faszination für Spitzbergen. „Ich will einen Krimi/Thriller schreiben, der auf Spitzbergen spielt und in dem Hundeschlittenfahren vorkommt.“ Damit begann ich. Das war schon recht viel.

Bei einer anderen Story (die letzlich über eine Roman zum Drehbuch Pulled Under führte) begann ich mit einer Geschichte, die eine Freundin mir erzählt hatte und in der eine Frau in einem See stand. Dieses Bild ließ mich nicht los. Wieso steht diese Frau im See? Ich hatte das Thema Reinkarnation im Hinterkopf, aber vor allem war es dieses Bild der Frau im See, das sich mir einbrannte und den Grundstein für die Geschichte legte.

Im Lauf der Jahre habe ich immer wieder Romanideen niedergekritzelt. Einige von ihnen habe ich grob skizziert, wenige komplett konzipiert. Ideen ploppen auf, aber welche lohnt sich, sie weiter zu verfolgen?

Rationalität oder Gefühl?

Als ich Die Druidin schrieb, war mir sehr bewusst, dass ich mich in einer Nische bewegte, die nur von wenigen Autoren bedient wird. Die meisten historischen Romane tummeln sich im Mittelalter – Kelten in Deutschland eher Fehlanzeige, dabei sind die Kelten ein Volk, das Menschen in ganz Europa fasziniert. Außerdem hatte ich ein Studium der Ur- und Frühgeschichte vorzuweisen; ich schrieb also in einem Bereich, in dem ich mit echter Expertise unterwegs war. Da ich selber zu der Zeit vor allem historische Romane und Fantasy las, hatte ich ein gutes Verständnis der Genres und ihrer Konventionen.

Alles total vernünftig.
Aber klappere ich demnach eine Idee, die mir kommt, zunächst auf derartige Faktoren ab, bevor ich mich mit ihr befasse?

Ehrlich gesagt, nein. Was mich zieht ist meistens ein Gefühl. Irgendwie bleibt eine Idee „hängen.“ Wie an einer unsichtbaren Voltigierlonge herumsausend, drehe ich eine Runde mit einer anderen Idee, um dann wieder zu der anderen zurückzukommen. Eine gute Story Idee entwickelt ihre eigene Gravitation. Sie zieht mich an. Was genau sich da festklemmt, könnte ich im ersten „Kontakt“ oft gar nicht beschreiben. Das kommt erst später.

Eine solch klebrige Idee ist wie ein Versprechen, dass eine Story, wenn ich mit ihr zu reden beginne, antworten wird. Dass ich für mich Bedeutung in ihr finden werde.

Und wir Autoren brauchen diese Leidenschaft für eine Idee. Eine große Geschichte zu entwerfen, ist schwer genug. Wenn sie sich nicht festklammert (oder wir uns an ihr), werden wir es nicht schaffen.

Mein Tipp daher: Beißt euch nicht in einer Marktanalyse oder scheinbar „vernünftigen“ Ideen fest. Lauscht auf Euer Gefühl und wohin es Eure Gedanken zieht.

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