Schriftsteller können behaupten, wir würden uns in der Königsdisziplin der Kreativität tummeln. Mit einem leeren weißen Blatt und nicht mehr außer dem, was wir in uns selbst finden. Kein Malen nach Zahlen, sondern die Kunst, komplexe Welten, Handlungsstränge und Figuren aus dem Nichts und oft völlig allein zu erschaffen.
Aber erschaffen wir in der Schriftstellerei wirklich? Oder verfügen wir vor allem über die Fähigkeit, einem Wispern zu lauschen?
Erschaffen SchrifstellerInnen etwas? Oder greifen wir nur auf?
Worum geht es in der Schriftstellerei?
Für eine Schriftstellerin oder einen angehenden Autor lautet dabei die spannende Frage: Schreiben wir in erster Linie für uns selbst, für unsere Leser oder etwas/jemand Drittes?
Und wie definieren wir dann eigentlich Erfolg?
Stephen King bemerkt in seinem Buch ‚Das Leben und das Schreiben‘, es ginge beim Schreiben in erster Linie darum, das Leben der Leser und das eigene zu bereichern, kurz: glücklich zu werden.
Andere Autoren würdem dem noch ein Element hinzufügen:
Die Muse
Über das Konzept der Muse, die durch uns schreibt, stolperte ich zum ersten Mal bei Steven Pressfield, Romanautor, Drehbuchautor und Verfasser von ‚The War of Art’, dessen Gedanken über das Schreiben und Storytelling ich sehr schätze. Andere würden anstelle der Muse eher von unserem Unbewussten oder Unterbewussten reden. Religiöse Menschen vielleicht von dem Göttlichen.
Damit wären wir wieder beim Lauschen. Und dass manche Geschichten einfach erzählt werden wollen.